Zufriedenheit mit Parlament und Regierung ist gesunken

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Gut zwei Jahre vor den eidgenössischen Wahlen im Oktober 2027 zeigt die Wahlumfrage von 20 Minuten und Tamedia: Die Zufriedenheitswerte mit der Arbeit des Parlaments sind im Vergleich zur letzten Wahlumfrage vom September 2023 von 42 Prozent auf 36 Prozent gesunken. Deutlich getaucht ist auch die Zufriedenheit mit dem Gesamtbundesrat. Am beliebtesten ist der amtsjüngste Bundesrat Martin Pfister, das Schlusslicht bildet Ignazio Cassis.

Zürich, 1. Oktober 2025 – 20 Minuten und Tamedia haben in Zusammenarbeit mit LeeWas auf ihren Newsportalen die erste titelübergreifende Wahlumfrage im Vorfeld der eidgenössischen Wahlen vom 24. Oktober 2027 durchgeführt. 14’775 Personen aus der ganzen Schweiz haben vom 16. bis 17. September 2025 online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 2,0 Prozentpunkten.

Arbeit von Parlament und Regierung verliert an Zustimmung

Im Vergleich zur fünften und letzten 20 Minuten-/Tamedia-Wahlbefragung zu den eidgenössischen Wahlen 2023, durchgeführt im September 2023, sind die Zufriedenheitswerte mit der Arbeit des Parlaments (National- und Ständerat) von 42 Prozent auf 36 Prozent gesunken, was einem Minus von sechs Prozentpunkten entspricht. Noch deutlich grössere Einbussen muss der Gesamtbundesrat hinnehmen (minus 17 Prozentpunkte). Während im September 2023 noch 49 Prozent der Wählerinnen und Wähler mit der Arbeit des Gesamtbundesrates zufrieden waren, sind es im September 2025 noch 32 Prozent.

Martin Pfister und Guy Parmelin an der Spitze

Bei der Zufriedenheit mit den einzelnen Bundesratsmitgliedern belegt der amtsjüngste Bundesrat Martin Pfister den Spitzenplatz. Auf Platz zwei folgt Guy Parmelin, der als inzwischen amtsältestes Regierungsmitglied an Popularität hinzugewonnen hat. Auf Rang drei steht wie bereits im September 2023 Albert Rösti, allerdings mit gesunkenem Durchschnittswert (3.63 im September 2025 gegenüber 3.99 zwei Jahre zuvor). Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hält unverändert Platz vier, wobei auch sie an durchschnittlicher Zustimmung einbüsste (3.51 im September 2025 gegenüber 3.94 zwei Jahre zuvor). An fünfter Stelle folgt Bundesrat Beat Jans. Am Ende der Rangliste tauschten Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider und Bundesrat Ignazio Cassis die Plätze: Während sich Baume-Schneider vom letzten auf den zweitletzten Platz verbessern konnte, bildet nun Cassis das Schlusslicht.

Nur noch ein Viertel steht hinter der Zauberformel

Zur aktuellen Zauberformel im Bundesrat (2 SVP, 2 FDP, 2 SP, 1 Mitte) bekennen sich nur noch rund ein Viertel der Stimmberechtigten (25 Prozent). Dieser Wert liegt praktisch auf dem Niveau von September 2023 (26 Prozent).

Den stärksten Rückhalt geniesst das Modell bei den FDP-Wählerinnen und -Wählern: 61 Prozent sprechen sich für den Status quo aus. Unter den sechs grössten Parteien ist die FDP damit die einzige Basis, die mehrheitlich an der heutigen Zusammensetzung festhält. Bei der SVP-Basis beläuft sich dieser Wert auf 44 Prozent. Bei den Sympathisantinnen und Sympathisanten der übrigen Parteien ist die Unterstützung für die gegenwärtige Zauberformel derweil minimal, im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Bereich: Mitte 11 Prozent, SP 7 Prozent, GLP 4 Prozent und GPS 2 Prozent.

Noch unbeliebter sind allerdings die Alternativen zur aktuellen Zauberformel. Am meisten Zustimmung erhält die Variante 2 SVP, 1 FDP, 2 SP, 1 Mitte, 1 Grüne, die von 14 Prozent der Wahlberechtigten bevorzugt wird. Dahinter folgen die Varianten bestehend aus 2 SVP, 1 FDP, 1 SP, 1 Mitte, 1 Grüne, 1 GLP bzw. bestehend aus 2 SVP, 2 Mitte, 2 SP und 1 FDP mit je 11 Prozent der Wahlberechtigten. Ebenso hoch (11 Prozent) ist der Anteil Wahlberechtigter, der eine andere, nicht abgefragte parteipolitische Zusammensetzung des Bundesrates bevorzugt.

Die verbreitete Unzufriedenheit mit der aktuellen parteipolitischen Zusammensetzung des Bundesrats zeigt sich auch in der Haltung zur Wiederwahl der Regierungsmitglieder. Inzwischen ist eine deutliche und wachsende Mehrheit von 57 Prozent der Bevölkerung der Meinung, dass die Zusammensetzung nach den eidgenössischen Wahlen 2027 notfalls auch durch die Nicht-Wiederwahl amtierender Bundesrätinnen und Bundesräte verändert werden soll. Im September 2023 vertrat noch eine Minderheit diese Position (47 Prozent).
 

Beteiligte Medien
Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen; 
Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève, lematin.ch und Le Matin Dimanche;
Tessin: 20 minuti

Kontakt

Franziska Lurk, Kommunikation Tamedia
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