«Ehe für alle» auf der Zielgeraden, schwerer Stand für Juso-Initiative

Vier Wochen vor den Abstimmungen vom 26. September kann die «Ehe für alle» weiterhin zwei Drittel der Stimmberechtigten überzeugen. Noch vierzig Prozent unterstützen die Juso-Initiative.

Zürich, 1. September 2021 – 20 Minuten und Tamedia haben auf ihren Newsportalen die zweite Welle der titelübergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmungen vom 26. September 2021 durchgeführt. 15’583 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 26. und 27. August online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,2 Prozentpunkten.

Zwei Drittel für Ausweitung der Ehe

Das Parlament hatte auf dem Gesetzesweg beschlossen, dass gleichgeschlechtliche Paare zivil heiraten können und damit heterosexuellen Ehepaaren institutionell und rechtlich gleichgestellt werden. Ausserdem erhalten verheiratete Frauenpaare Zugang zur gesetzlich geregelten Samenspende. Dagegen wurde das Referendum ergriffen.


Gemäss der Umfrage von 20 Minuten und Tamedia sagen derzeit 66 Prozent Ja oder eher Ja zur «Ehe für alle». 33 Prozent sprechen sich gegen das Anliegen aus. Zum Inhalt dieser Vorlage scheinen heute die Meinungen gemacht, was sich auch im Anteil jener zeigt, die keine Stimmabsichten angeben (1 Prozent). 

Die Vorlage findet bei Wählerinnen und Wählern aller Parteien Zustimmung – mit Ausnahme jener der SVP. 58 Prozent jener, welche die Volkspartei unterstützen, lehnen die Vorlage ab. Am meisten Zustimmung erhält die «Ehe für alle» aus Kreisen der Grünen und der SP: 92 respektive 89 Prozent wollen ein Ja oder eher Ja einlegen.

Gegner verweisen auf eingetragene Partnerschaft

Es gibt zwei Hauptargumente auf der Pro-Seite: Die Hälfte der Befürworterinnen und Befürworter gibt an, dass Homo- und Bisexualität längst Normalität seien und die Ausweitung der Ehe diese Ungleichbehandlung beende und knapp ein Drittel ist der Meinung, dass der Staat eine Lebensform nicht einer anderen vorziehen dürfe. Bei den Gegnern finden sich gleich drei Argumente: Auf der einen Seite sind sie der Meinung, dass eine Ausweitung nicht nötig sei, da es für homosexuelle Paare bereits die Möglichkeit der eingetragenen Partnerschaft gebe. Auf der anderen Seite schade die Ehe für alle dem Kindswohl und die Ehe als Verbindung sei Männern und Frauen vorbehalten.


Juso-Initiative: Polarisierung nimmt zu

Stand heute hätten 40 Prozent der «99-Prozent-Initiative» der Juso zugestimmt. Diese will Kapitaleinkommen stärker besteuern. 55 Prozent hätten die Initiative abgelehnt. Damit ist die Ablehnung gemäss der 20 Minuten-/Tamedia-Umfrage im Vergleich zur ersten Welle um sechs Prozentpunkte gestiegen. Fünf Prozent machten noch keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. 


Die Polarisierung nach Parteisympathie hat sich verstärkt: Unterstützung für die Vorlage findet sich lediglich im linken Lager (SP 78 Prozent und GPS 79 Prozent), Wählerinnen und Wähler aller anderen Parteien lehnen das Anliegen deutlich ab.

Die beiden überzeugendsten Argumente für die Gegnerinnen und Gegner sind, dass eine stärkere Besteuerung von Kapitaleinkommen der Standortattraktivität der Schweiz und mittelfristig der gesamten Volkswirtschaft schade und dass die Schweiz bereits genügend umverteile. Die Befürworterinnen und Befürworter sind hauptsächlich der Meinung, dass die Vermögensschere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgehe und die Initiative mehr Verteilungsgerechtigkeit zwischen den Normalverdienern und den «Superreichen» schaffe.

Umfassende Umfragen

Die 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit LeeWas durchgeführt. Sie modellieren die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von 20 Minuten und Tamedia schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der detaillierte Bericht zur Umfrage sind unter
tamedia.ch/umfragen abrufbar.

Beteiligte Medien

Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen; 
Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève, lematin.ch und Le Matin Dimanche;
Tessin: 20 minuti

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+41 44 248 41 87,
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