Alles offen beim Filmgesetz, deutliche Zustimmung für weitere Vorlagen

Zwei  Wochen vor den Abstimmungen vom 15. Mai 2022 ist die Ausgangslage beim neuen Filmgesetz nach wie vor offen (52 Prozent Ja, 45 Prozent Nein und 3 Prozent Unentschiedene). Relativ klare Mehrheiten geniessen sowohl das Transplantationsgesetz (61 Prozent) als auch die Abstimmung über die Weiterentwicklung des Schengen-Besitzstandes (64 Prozent).

Zürich, 4. Mai 2022 – 20 Minuten und Tamedia haben auf ihren Newsportalen die dritte Welle der titelübergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmungen vom 15. Mai 2022 durchgeführt. 10’069 Personen aus der ganzen Schweiz haben vom 27. bis 29. April online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,6 Prozentpunkten.

Filmgesetz: leichter Ja-Trend
Beim neuen Filmgesetz gibt es weiterhin keine klaren Mehrheiten. Stand heute hätten 45 Prozent die Vorlage abgelehnt und 52 Prozent Ja gesagt, wobei 3 Prozent noch keine Angaben zu ihren Stimmabsichten machten. Es gab ganz leichte Veränderung zum Ja hin, die jedoch innerhalb der statistischen Unsicherheit liegen. Die Vorlage stösst zwei Wochen vor dem Urnengang vor allem bei den Sympathisantinnen und Sympathisanten der SVP und der FDP auf Ablehnung. Zustimmung findet das Anliegen  in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz, bei der städtischen Bevölkerung und mit zunehmendem Alter.

Das meistgenannte Argument der Befürworterinnen und Befürworter ist, dass die Gewinne von Streaminganbietern und TV-Stationen heute ins Ausland fliessen und ein Anteil in der Schweiz investiert werden sollte. Rund ein Viertel ist der Meinung, dass eine Quote für europäische Filme mehr Vielfalt bringe und die Dominanz von US-Produktionen im Programm der Streaminganbieter breche. Die Gegnerinnen und Gegner sind zum einen der Meinung, dass der Schweizer Film bereits jetzt mit rund 105 Millionen Franken unterstützt werde und es keine neue versteckte Kultursteuer brauche. Andererseits ist im Contra-Lager knapp ein Viertel der Meinung, dass eine stärkere Förderung vielleicht zu mehr, aber kaum besseren Schweizer Filmen führe.

Gute Chancen für das neue Transplantationsgesetz 
Die Zustimmungswerte beim Transplantationsgesetz sind im Vergleich zu den vorhergehenden Wellen stabil geblieben. Aktuell würden 61 Prozent zustimmen, 37 Prozent sprechen sich gegen die Vorlage aus. 2 Prozent machen keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. Die Vorlage findet unverändert überall Mehrheiten – die einzige Ausnahme bilden die Sympathisantinnen und Sympathisanten der SVP, die das Gesetz ablehnen. In der Auswertung nach Sprachregionen zeigt sich, dass die Vorlage relativ viel Zustimmung in der französischsprachigen Schweiz findet. Wie in den vorhergehenden Umfragen zeigt sich wieder, dass die Zustimmung in der Stadt und in der jüngsten Altersgruppe am höchsten ist.

Die Mehrheit der Befürworterinnen und Befürworter gibt an, dass die Chancen für kranke Personen, ein gesundes Organ zu erhalten, grösser werden, weil mit der erweiterten Widerspruchslösung die Anzahl der Organspenden steige. Knapp ein Drittel ist der Meinung, dass mit der Vorlage auch weiterhin eine Ablehnung der Spende möglich sei. Auf der anderen Seite argumentiert die Mehrheit der Gegnerinnen und Gegner damit, dass es unethisch sei und der Verfassung widerspreche, wenn die körperliche Unversehrtheit aktiv eingefordert werden müsse. Knapp ein Viertel der Gegnerinnen und Gegner spricht sich für eine Erklärungslösung aus, bei der man sich regelmässig mit Organspenden auseinandersetzen muss, aber trotzdem eine ausdrückliche Zustimmung nötig ist.

Klare Mehrheit für grösseren Beitrag an Frontex
Als dritte Vorlage wird über die Weiterentwicklung des Schengen-Besitzstands (Frontex) abgestimmt. Aktuell sprechen sich 64 Prozent für dieses Anliegen aus, 31 Prozent sind dagegen und 5 Prozent machen noch keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. Damit sind die Zustimmungswerte im Vergleich zu den beiden früheren Befragung relativ stabil. Frauen und jüngere Altersgruppen unterstützen das Anliegen weniger stark als Männer und ältere Altersgruppen. Zum aktuellen Zeitpunkt sprechen sich einzig die Sympathisantinnen und Sympathisanten der Grünen gegen die Weiterentwicklung aus.

Die Befürworterinnen und Befürworter argumentieren, dass der verbesserte Schutz der EU-Aussengrenzen im Interesse der Schweiz sei, da er die Sicherheit und Freiheit des Landes gewährleiste. Gegnerinnen und Gegner der Vorlage sind zum einen der Meinung, dass das Zurückbehalten der Mittel ein Zeichen an die EU sei, die Leitlinien der Frontex von Abschreckung und Gewalt hin zu Menschenrechten und Solidarität zu verschieben. Andererseits meinen Gegnerinnen und Gegner, dass Frontex zu wenige Flüchtende zurückhalte und die zusätzlichen 47 Millionen Franken besser in den Schutz der Schweizer Grenze investiert werden sollten.

Umfassende Umfragen
Die 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit LeeWas durchgeführt. Sie modellieren die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. In einem mehrstufigen Verfahren werden die Antworten auf ihre Plausibilität überprüft. Dabei werden in der Regel rund 15 Prozent der Teilnahmen vorsorglich aussortiert, wenn eines oder mehrere Warnelemente gegeben sind. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von 20 Minuten und Tamedia schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der detaillierte Bericht zur Umfrage sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.

Beteiligte Medien
Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen; 
Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève, lematin.ch und Le Matin Dimanche;
Tessin: 20 minuti

Kontakt
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+41 44 248 41 34, [email protected]

Über 20 Minuten 
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Über Tamedia
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