Abstimmungsumfrage: Zwei Drittel für das Diskriminierungsverbot

Weiterhin unterstützt eine klare Mehrheit von 60 Prozent die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen». Doch die Gegner der Vorlage holen auf. Ein Ja zeichnet sich beim Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung ab. 66 Prozent wollen ein Ja in die Urne legen, wie die 2. Welle der 20-Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfrage zeigt.

Zürich, 15. Januar 2020 – 20 Minuten und Tamedia haben auf ihren Newsportalen die zweite Welle der titelübergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung vom 9. Februar 2020 durchgeführt. 12’096 Personen aus der ganzen Schweiz haben vom 9. bis am 11. Januar 2020 online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,5 Prozentpunkten.

 

Mieterverbandsinitiative: Vorsprung schmilzt

Die Befürworter der Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» des Mieterverbandes liegen einen Monat vor dem Urnengang nach wie vor in Front: 60 Prozent der Stimmberechtigten wollen derzeit Ja sagen, 37 Prozent Nein. 3 Prozent machten keine Angaben zu ihren Stimmabsichten.

 

Damit ist die Unterstützung für die Vorlage, die den Anteil des gemeinnützigen Wohnungsbaus erhöhen will, leicht rückläufig: Gegenüber der letzten Befragung ist der Ja-Anteil um 3 Prozentpunkte zurückgegangen, während der Nein-Anteil um 5 Prozentpunkte gestiegen ist.

 

Starke Unterstützung im linken Lager
Im Einklang mit den Parolen der Parteien wächst die Skepsis insbesondere bei den Wählerinnen und Wählern von SVP und FDP: 56 beziehungsweise 61 Prozent ihrer Anhänger lehnen die Vorlage inzwischen ab. Bei den Wählerinnen und Wählern von SP und Grünen ist die Unterstützung weiterhin gross: Rund 90 Prozent wollen derzeit Ja stimmen.

In der Frage ist ein deutlicher Stadt-Land-Graben zu erwarten. In der Umfrage sprechen sich 69 Prozent der Stadtbewohner für die Initiative aus. Auf dem Land sind es hingegen nur 54 Prozent der Stimmberechtigten.

 

Stabile Mehrheit für Diskriminierungsverbot
Kaum verändert haben sich die Stimmabsichten beim Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung, das ebenfalls am 9. Februar zur Abstimmung kommt. 66 Prozent der Stimmberechtigten sprechen sich dafür aus, 30 Prozent dagegen. 4 Prozent machten keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. Männer (60 Prozent Ja) unterstützen die Vorlage deutlich weniger stark als Frauen (74 Prozent Ja). Auch nimmt die Zustimmung mit steigendem Alter ab.

Betrachtet man die grösseren Parteien, stehen der Vorlage die SVP-Wählenden mehrheitlich ablehnend gegenüber. Deren Jungpartei hatte zusammen mit der EDU das Referendum ergriffen. So lehnen 54 Prozent der SVP-Wählenden die Vorlage ab, 42 Prozent stimmen ihr zu. Die Anhänger der übrigen Parteien befürworten die Ausdehnung der Anti-Rassismusstrafnorm auf die sexuelle Orientierung mehrheitlich.

 

Umfassende Abstimmungsumfragen
Die 20-Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit LeeWas durchgeführt. Sie modellieren die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von 20 Minuten und Tamedia schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der detaillierte Bericht zur Umfrage sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.

 

Beteiligte Medien
Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, Basler Zeitung SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen;
Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève und Le Matin/Le Matin Dimanche;
Tessin: 20 minuti