Abstimmungsumfrage: Noch 59 Prozent für Burka-Initiative

Die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» hat nach wie vor gute Chancen: Derzeit befürworten sie knapp 60 Prozent der Stimmberechtigten. Allerdings hat das Nein-Lager im Vergleich zur letzten Befragung aufgeholt. Beim E-ID-Gesetz sind die Stimmabsichten laut der dritten Welle der Abstimmungsumfrage von 20 Minuten und Tamedia stabil: 56 Prozent sagen zwei Wochen vor dem Urnengang Nein zur Vorlage. Beim Freihandelsabkommen mit Indonesien zeichnet sich dagegen ein Ja ab.

Zürich, 24. Februar 2021 – 20 Minuten und Tamedia haben auf ihren Newsportalen die dritte Welle der titelübergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmungen vom 7. März 2021 durchgeführt. 13’924 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 18. und 19. Februar online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,3 Prozentpunkten.

Burka-Vorlage: Vorsprung wird kleiner

Noch immer liegen die Befürworter der Burka-Initiative des Egerkinger Komitees in Front: Ein nationales Verhüllungsverbot unterstützen zwei Wochen vor der Abstimmung 59 Prozent der Stimmberechtigten (2. Welle: 65 Prozent), 40 Prozent (2. Welle: 34 Prozent) lehnen es ab. Damit ist das Nein-Lager um 6 Prozentpunkte gewachsen. 1 Prozent machte keine Angaben zu seinen Stimmabsichten. 

Im Gegensatz zu früheren Befragungen findet die Initiative bei jüngeren Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern keine Mehrheit mehr. Entgegen den Parteiparolen sagt jedoch nach wie vor eine Mehrheit der Mitte- und FDP-Wählerschaft Ja zur Vorlage. Auch von den Sympathisanten von SP und Grünen befürwortet diese noch knapp jeder Dritte. Trotz der fallenden Unterstützung bleibt die Annahme der Initiative laut dem Prognosemodell, das historische Daten sowie bisherige Umfragewellen einbezieht, wahrscheinlich. 

Nein-Trend beim E-ID-Gesetz

Das E-ID-Gesetz hat einen schweren Stand:  56 Prozent (2. Welle: 55 Prozent) wollen ein Nein auf den Stimmzettel schreiben, 42 Prozent (2. Welle: 40 Prozent) ein Ja. 2 Prozent machten keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. Eine Annahme der Behördenvorlage ist laut dem Prognosemodell unwahrscheinlich.

Mehrheitlich skeptisch stehen dem Gesetz sowohl linke als auch rechte Wählerinnen und Wähler gegenüber. So wollen 59 Prozent der SVP-Wählenden die Vorlage ablehnen, bei den Wählenden von SP und Grünen sind es 68 beziehungsweise 70 Prozent. Wichtigstes Argument gegen die Vorlage ist, dass die Herausgabe einer E-ID ganz in der Hand des Staates bleiben solle.

Freihandel mit Indonesien hat gute Chancen

Beim Handelsabkommen der EFTA-Staaten mit Indonesien war das Rennen lange offen. Nun ist die Meinungsbildung weiter fortgeschritten, wobei immer noch 6 Prozent keine Angaben zu ihren Stimmabsichten machten. Doch 52 Prozent (2. Welle: 43 Prozent) sagen jetzt Ja zur Vorlage, 42 Prozent Nein (2. Welle: 44 Prozent). Laut dem Prognosemodell ist die Wahrscheinlichkeit einer Annahme gross. 

Umfassende Umfragen
Die 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit LeeWas durchgeführt. Sie modellieren die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von 20 Minuten und Tamedia schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der detaillierte Bericht zur Umfrage sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.

Beteiligte Medien
Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen;
Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève, lematin.ch und Le Matin Dimanche;
Tessin: 20 minuti